Sei-Ki – die Kunst der Berührung

Es gibt Berührung, die etwas erreichen will – und es gibt Sei-Ki.

Bei einer klassischen Körperarbeit geht es oft darum, etwas zu korrigieren: eine Verspannung zu lösen, ein Ungleichgewicht auszugleichen. Sei-Ki ist anders. Es ist keine Technik, keine Methode mit Handlungsanleitung. Es ist eine Form von Verbindung, die keinen Plan verfolgt – aber viel in Bewegung bringen kann.

In einer Sei-Ki-Sitzung liegt eine Person auf einer Futonmatte. Sie ist bekleidet, es braucht nichts weiter als bequeme Kleidung. Ich berühre – oder nicht. Ich bin nah – oder mit Abstand. Ich begleite das, was gerade ist. Ohne Ziel, ohne Bewertung. Nur in der Präsenz.

Manche Menschen erzählen zu Beginn von ihrem Anliegen. Andere möchten schweigen. Beides ist in Ordnung. Der Prozess entfaltet sich, wie er sich entfalten will. Ich beobachte, folge Impulsen, nehme Kontakt auf – mit den Händen, manchmal auch mit Füßen oder Beinen, meist aber nur über Nähe, Präsenz, Wahrnehmung.

Und manchmal verändert sich etwas.
Ein Gefühl. Eine Haltung. Eine Last, die plötzlich spürbar wird, weil sie sich löst.

Manche beschreiben das Erlebte als gemeinsame Meditation.
Als Klärung. Als Erleichterung.
Als etwas, das man nicht in Worte fassen kann – aber nicht vergisst.

Ich selbst bin ein analytischer Mensch. Gerade deshalb berührt mich Sei-Ki tief:
Es erinnert mich daran, dass wir nicht alles verstehen müssen.
Dass Plan und Kontrolle wertvoll sind – und dass Hingabe, Vertrauen und Nichtwissen genauso dazugehören.

Wenn du spüren willst, was möglich ist, wenn nichts muss –
dann bist du hier richtig.